Schon als Kind hat mich Italien fasziniert. Zuerst mit der italienische Sprache in Berührung gekommen bin ich über die Musik. Ich spielte Klavier und war ich verwundert, dass in meinen Noten alle Tempobezeichnungen in Italienisch angegeben wurden: “Allegro” , “Allegretto” oder “Grave”.

Als ich dann anfing zu singen, begeisterten mich italienische Lieder und Opernarien. Ich begann große italienische Opern zu besuchen. Das Land “Italien” hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch nie gesehen und konnte auch nicht im Mindesten hoffen, es einmal zu sehen. In der DDR aufgewachsen war Italien ein echtes “Traumland” für mich. Und je mehr ich mit Italien in Berührung kam, umso mehr wuchs der Wunsch, es zu sehen. Gott sei Dank kam die Wende – und während meines gerade begonnenen Studiums das Angebot, einen Erasmus-Studienaufenthalt in Italien durchzuführen. Ohne ein Wort Italienisch zu sprechen – außer den musikalischen Bezeichnungen “Allegro”, “Allegretto” und “Grave” 😉 – fuhr ich in mein Traumland.
Das halbe Jahr dort lernte ich vor allem die Sprache, viel Espresso zu trinken und Improvisationstheater mit Italienern zu spielen. Zu Beginn habe ich z. B. einen nichtsprechenden Baum gespielt 😉 Ich habe Freunde fürs Leben gewonnen und nicht nur aus “Nostalgia” kehre ich immer wieder in das Land zurück im Urlaub. Ich liebe einfach die italienische Lebensweise, die sich bei mir inzwischen nicht nur auf italienisches Essen bezieht. Jedes zweite meiner Paar Schuhe stammt aus Italien, ich lebe am “nördlichsten Punkt Italiens”, nämlich in Köln, meine Espressomaschine stammt natürlich aus Italien. Und wenn ich im “gelobten Land” bin, bin ich wie verwandelt. Ich habe von Natur aus eine laute Stimme und dort fällt das überhaupt nicht weiter auf. Ich liebe es, mit Händen und Füßen zu kommunizieren und gehe dort echt aus mir heraus. An meinem Wohnort Köln besuche ich nicht nur den Lieblingsitaliener, den italienischen Supermarkt und treffe die italienischen Freunde, die hier leben. Ich schaue auch schon mal im Italienischen Kulturinstitut vorbei. Und wenn es gerade nichts zu tun gibt, plane ich meine nächste Italienreise oder träume von einem Häuschen – ja, wo wohl … Italien ist meine Liebe – fürs Leben!

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