Der italienische Satiriker Beppo Grillo betreibt einen der bekanntesten Blogs und ist nicht mehr nur auf der Bühne zu finden: http://www.beppegrillo.it/ Gerade tourt er mit seinem Programm „Unglaubliches Italien“ durch Europa, nach Brüssel, London, Paris und nach München. In seinem Programm stellt er dar, dass über Italien keine Satire mehr zu machen sei. Was da abläuft sei „Hyperrealismus“.
In einem Interview gegenüber der Zeit sprach der Satiriker Grillo über die unhaltbaren Zustände in Italien, die ihn wütend machen:
Die Schuldenberge des Landes, die Mafia, die abfärbende Korruption auf andere europäische Politiker, die Erpressbarkeit der Politiker sowie die Abstrusität der eigenen Regierung: etwa dass das Aktfoto der Gleichstellungsministerin in den Fahrerhäusern der LKW-Fahrer hängt.
Er warnt die Deutschen davor, die sich ausbreitende Mafia zu unterschätzen. Sie hätten immer noch dass Bild von der Mafia, die mit Schrotflinten durch die Gegend läuft. Dass die Mafia-Söhne längst an der Harvard-Universität studieren und in wichtigen Ämtern und Organisationen sitzen, sei bittere Wahrheit. Italien hätte den Kampf gegen die Mafia bereits verloren.
In seinen Vorstellungen in Europa sitzen viele gut ausgebildete Menschen, die Italien verlassen haben und froh wären, wieder in ein normales „Land“ zurückzukehren. Das Land sei am ausbluten, die Zustände in Regierung, den Medien usw. unhaltbar – das wüssten gerade die am besten, die dem Land den Rücken zugekehrt haben.
Beppo Grillo betreibt u. a. seinen Blog, weil er da auf die Zustände unzensiert aufmerksam machen kann und das sagen kann, was ihm die öffentlichen Medien verwehren. Er wendet sich in diesem Zusammenhang auch gegen die versuchte Internetzensur. Seine Bewegung „ Fünf Sterne“ gibt neue politische Impulse in einigen Städten, wo Stadträte gestellt werden.